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Autobauer als Hamster-Hüter

Wiedemar - Wuschelige Vierbeiner sind derzeit bei DaimlerChrysler in Stuttgart das Topthema: Die kleinen Feldhamster haben den Bau eines neuen Gebrauchtwagenzentrums der AG im sächsischen Wiedemar verzögert. Die Nager, die noch vor 20 Jahren als Schädlinge unerbittlich gejagt wurden, hatten sich ausgerechnet auf dem 20 Fußballfelder großen Areal gemütlich eingerichtet, auf dem der Stuttgarter Autokonzern bauen will. Der "cricetus cricetus" zählt zu den besonders streng geschützten Arten, weshalb das Regierungspräsidium Leipzig im August einen einwöchigen Baustopp erließ.

Nun entschied DaimlerChrysler: Die Feldhamster werden umgesiedelt. In einer in Deutschland beispiellosen Aktion locken Biologen die Nager aus ihren Bauen in Fallen und setzen sie auf einem mehrere Kilometer entfernten Getreidefeld wieder aus. 25000 Mark lässt sich der Autohersteller den Naturschutz kosten. Seit vergangener Woche haben Diplombipologe Ubbo Mammen und Biologiestudent Alexander Resetaritz auf diese Weise schon 60 Feldhamstern zu einem neuen Zuhause verholfen. Über 100 werden vermutet.

Besondere Kennzeichen wie ein Schlitz im Ohr oder eine Fellzeichnung ermöglichen künftig eine leichtere wissenschaftliche Betreuung. Nach Abernten des Getreidefeldes im August 2002 soll es eine "Hamsterzählung" geben.

Auf dem neuen Feld wartet bereits ein Kilogramm Mais auf jeden Nager, und auch die Löcher für die neuen Baue sind schon gebohrt. Es ist eben ein Umzug vom Feinsten.

Münstersche Zeitung, 6.9.2001

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