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Bei Mannheim werden Feldhamster ausgewildert

Seit Hunderten von Jahren wühlen sich Feldhamster durch den Boden zwischen Rhein und Neckar. Doch inzwischen sind sie, die schon im übrigen Land ausgestorben sind, auch in dieser Region in ihrem Wildbestand bedroht. Um dem zu begegnen, werden Dutzende der Nager im Mannheimer Umland ausgewildert.

Bereits Mitte Mai waren die ersten 75 Tiere in die Freiheit entlassen worden. Am Mittwoch setzen Artenschützer nun weitere sechs Hamster auf einem Feld in der Nähe von Mannheim aus. Denn in der Rhein-Neckar-Region lebt die letzte große Feldhamsterpopulation im Südwesten. Doch deren Überleben ist dauerhaft ebenfalls nicht mehr gesichert. "90 Prozent der Feldhamster in Baden-Württemberg wohnen in Mannheim", sagte Ulrich Weinhold vom zuständigen Institut für Faunistik.

ausgewilderter Feldhamster
Ein ausgewilderter Feldhamster aus der Zucht vor seinem vorbereiteten Bau.
Foto: dpa

Seit 2007 werden Feldhamster im Heidelberger Zoo gezüchtet; davon werden jährlich einige Exemplare in Mannheim ausgewildert. "Hier haben die Hamster gute Bedingungen", so Weinhold. Trotzdem überlebten nicht alle der ausgewilderten Tiere. Weinhold schätzt, dass es nur jedes zweite Tier schafft. Bevor sie die sechs Nager auf dem Feld aussetzten, hatten die Experten bereits in den Erdboden ein Loch für jeden Nager gebohrt – damit hat jeder von den als Einzelgängern geltenden Tieren einen Unterschlupf und ist auch vor Fressfeinden wie dem Mäusebussard fürs Erste sicher.

Feldhamsterbauten liegen rund einen Meter tief unter der Erde. Im Winter können es sogar bis zu zwei Meter sein, damit das Tier besser vor Frost geschützt ist. Erwachsene Hamster leben allein – es sei denn, ein Weibchen hat Junge zur Welt gebracht. Diese graben sich aber schon nach wenigen Wochen einen eigenen Bau. In seiner Vorratskammer bunkert der Feldhamster Nahrung für den Winter; auf seinem Speiseplan stehen Wildkräuter, Getreide, Regenwürmer, Käfer und junge Mäuse.

Inzwischen gibt es zwischen 150 und 200 Artgenossen in den Mannheimer Auswilderungsgebieten. Für eine gesunde Population sind dem Biologen Weinhold zufolge jedoch deutlich mehr Tiere notwendig, nämlich rund 1500.

Der Feldhamster steht nicht ohne Grund auf der Roten Liste der aussterbenden Tierarten: Außerhalb von Mannheim leben landesweit nur noch im Main-Tauber-Kreis einzelne Tiere. Dem Nager machen besonders die Zersiedelung der Landschaft und eine intensive Landwirtschaft mit großen Monokulturen zu schaffen. Seit 2011 investiert die Stadt Mannheim nach eigenen Angaben jährlich insgesamt rund 120 000 Euro in das Feldhamster-Projekt.

badische-Zeitung.de - Meldung vom 03.07.2014

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