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Bitte nicht stören - Nachtaktive Tiere brauchen tagsüber Ruhe

Je dunkler es ist, umso lauter raschelt es im Gehege. Hamster, Chinchillas und Farbratten gehören zu den nachtaktiven Haustieren. Halter sollten sich an diesen Biorhythmus anpassen. Für Kinder eignen sich die Nachtschwärmer deshalb nicht.

Tagsüber wach sein, nachts schlafen: Anders als Menschen sind einige Tiere genau andersherum programmiert. Sie werden erst richtig aktiv, wenn es dunkel ist. «Darunter sind auch eine Reihe von Nagern, die als Heimtiere gehalten werden, wie Hamster, Chinchilla oder Farbratten», sagt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund.

Wer sich ein nachtaktives Haustier anschafft, muss einiges beachten, damit es sich wohlfühlt und gesundbleibt. «Es ist wichtig, seinen Biorhythmus zu respektieren und ihn bei Haltung und Pflege zu berücksichtigen». Das bedeutet vor allem, dass die Tiere ihre Ruhezeiten einhalten können. Je nach Art sind die Nachtschwärmer tagsüber nur stundenweise wach oder schlafen bis zum frühen Abend.

Junger Syrischer-Goldhamster
Niedlicher Einzelgänger: Hamster lassen sich allenfalls beobachten. Zum Kuscheln eignen sich die Nager aber nicht.
Foto: Jens Schierenbeck

Damit das möglich ist, hält man sie am besten in einem Raum, in dem es während des Tages ruhig und schattig ist. Ihr Gehege sollte mit einer Schlafhöhle und anderen Rückzugsmöglichkeiten ausgestattet sein. «Dort sollte man sie dann während ihrer Schlaf- und Erholungsphasen auch nicht stören, indem man sie streichelt oder aus ihrem Unterschlupf holt», sagt Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte.

Warum eine ungestörte Tagesruhe so wichtig für nachtaktive Tiere ist, zeigt sich, wenn sie diese länger nicht bekommen: «Im Endeffekt ist es wie beim Menschen. Schlafmangel und andauernde Unregelmäßigkeiten im Schlaf-Wach-Rhythmus erzeugen Stress und können krank machen», erklärt Behr. Betroffene Tiere können aggressiv werden und Verhaltensstörungen zeigen.

«Wichtig ist aber nicht nur, dass nachtaktive Tiere tagsüber Ruhe haben. Als Halter muss man auch berücksichtigen, dass sie vorwiegend nachts aktiv sind», erklärt Daniela Rickert von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz. Das bedeutet, die Hauptfütterungszeit auf die Abendstunden zu legen, da die Tiere vor allem nachts fressen. Frischfutter wie Salat verdirbt außerdem, wenn man es den Tieren zu früh vorsetzt. Die Tiere brauchen nachts Auslauf. Auch der Käfig sollte während dieser Zeit ausgemistet werden.

Geeignet sind nachtaktive Haustiere vor allem für Erwachsene, die nicht allzu früh schlafen gehen. Kinder tun sich oft schwer damit zu akzeptieren, dass die Tiere tagsüber ruhen. Darüber hinaus sollten die Halter damit klarkommen, dass die Tiere auch mal laut im Käfig herumturnen, während sie schlafen.

Unabhängig von ihren grundsätzlichen Ansprüchen an die Haltung, unterscheiden sich nachtaktive Haustiere aber in vielen Punkten:

Hamster: Hamster sind Einzelgänger, die alleine gehalten werden müssen. Da sie sich sehr gerne bewegen und graben, sollte ihr Gehege mindestens 0,25 Kubikmeter groß sein und eine dicke Bodenschicht zum Anlegen von Gängen haben. Zur Grundausstattung gehören Verstecke und Beschäftigungsmöglichkeiten wie ein Laufrad oder Kletteräste. «Es macht viel Spaß, ihnen beim Herumtoben zuzusehen, und sie werden auch ein Stück weit zutraulich. Groß kuscheln oder spielen wollen Hamster aber nicht», erklärt Tünte. Das müssen Halter ebenso akzeptieren, wie den Fakt, dass die Nager viel Zeit im Verborgenen verbringen.

Chinchilla: Chinchillas springen und klettern von Natur aus gerne. Deshalb brauchen die Nager, die in der Gruppe gehalten werden müssen, viel Platz. «Die empfohlene Mindestgröße für ein Gehege sind drei Kubikmeter», sagt Rickert. Einrichten sollten Halter das Chinchillaheim dreidimensional, sprich mit Sitzbrettern auf unterschiedlicher Höhe, einem Nistkasten zum Schlafen und Elementen wie Steinformationen oder Ästen. Chinchillas sind ebenfalls spannend zum Beobachten. Verglichen mit dem Hamster sind sie jedoch recht aufwendig in der Haltung.

Farbratten: Anders als andere nachtaktive Tiere, sind Farbratten auch tagsüber aktiv. Sie sind intelligent und verspielt und entwickeln oft eine enge Bindung zu ihrem Besitzer. Um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, muss ihr Zuhause mindestens 0,5 Kubikmeter groß sein. Es sollte mehrere Etagen haben und ihnen ein Schlafnest und Verstecke, sowie Spiel- und Klettermöglichkeiten bieten. Da die Tiere den Kontakt zum Menschen genießen, spielen und kuscheln sie gerne mit ihm. «Unabhängig davon, sollten sie aber immer ein bis zwei Artgenossen als Gefährten haben», rät Behr.

shz.de - Meldung vom 18.09.2014

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