Samland über EU-Kommission wegen Feldhamstern verärgert

Brüssel (AP) - Der nordrhein-westfälische Europaminister Detlev Samland hat die EU-Kommission wegen ihrer Feldhamster-Entscheidung kritisiert. Er sei über den Beschluss der Brüsseler Behörde, weitere rechtliche Schritte gegen Deutschland einzuleiten, «verärgert und enttäuscht», sagte Samland in einer am Dienstag in Brüssel veröffentlichten Erklärung. Die Kommission sieht den Schutz des Lebensraums für Feldhamster in einem deutsch-niederländischen Grenzgebiet bei Aachen nicht mehr ausreichend geschützt.

Streitpunkt ist ein in dem Grenzgebiet geplanter Gewerbepark, der nach Ansicht der Brüsseler Behörde den Lebensraum für die vom Aussterben bedrohte Tierart gefährdet. Samland betonte indes: «Ich bin überzeugt, dass wir einen Weg gefunden haben, das Gewerbegebiet Aachen-Heerlen zu verwirklichen und den Feldhamster zu schützen.» Lange Zeit sei die Kommission begeistert von diesem Projekt gewesen. Als aber das Gerücht die Runde gemacht habe, dass sich auf dem Gebiet der Feldhamster tummele, sei es damit vorbei gewesen.

Am Montag hatte die Kommission angekündigt, eine begründete Stellungnahme von der Bundesregierung in dem Fall zu verlangen. Der nächste Schritt wäre der Gang vor den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg. Dabei sei das Land Nordrhein-Westfalen gerade dabei gewesen, «der Kommission eine tragfähige Lösung anzubieten», sagte Samland. EU-Umweltkommissarin Margot Wallström habe darauf aber offensichtlich nicht warten wollen. Das Konzept werde bis zum Sommer fertiggestellt sein und dann umgesetzt werden, kündigte der Minister an. Er hoffe, dass die Kommission die Anstrengungen des Landes dann «positiv würdigen wird».