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Was tun, wenn der Hamster entlaufen ist?

Oh Schreck, der Hamster ist weg

Ein Hamster in der Heimtierhaltung hat immer ein grundsätzliches Problem. Auch, wenn seine Behausung noch so geräumig ist, hat er immer das verständliche Bedürfnis, die Welt außerhalb der Gitter oder der Scheibe zu entdecken. Das führt leider immer wieder mal dazu, dass die kleinen Racker echte Ausbrecherqualitäten beweisen und eines schönen Tages auf einmal nicht mehr in ihrem Hamsterheim anzutreffen sind. Um solche Aktionen zu vermeiden, sind natürlich Dinge wie eine Gitterabdeckung auf Glasbehausungen und im Falle eines Gitterkäfigs ein Gitterabstand von max. 1 cm absolut unerlässlich, aber selbst aus einem anscheinend ausbruchssicheren Hamsterheim sind schon Tier entwischt und die leicht verwirrten Menschen wissen bis heute nicht wie ihre frechen Nager, das zu Stande gebracht haben.

Glasbehausung mit Gitterabdeckung
Glasbehausung mit Gitterabdeckung

Einige Hamster verfügen sogar über die Fähigkeit, Klemmtürchen am Gitterkäfig aufzuhebeln und ist ein solcher Ausreißer dann auf "freiem Fuß", bleibt er oftmals auch erst einmal unentdeckt, jetzt heißt es in erster Linie Ruhe bewaren, keine Panik und dann systematisch Raum für Raum, Versteck für Versteck vorsichtig durchsuchen. Alle Türen dabei immer geschlossen halten und vor allem auch sämtliche Balkon- und Terrassentüren und auch Fenster schließen. Sämtliche Hohlräume könnten eine willkommene Versteckmöglichkeit für den kleinen Ausreißer bieten, offene Schubladen oder Schränke, Körbe, Schuhe, Vasen, Sitzmöbel usw. sollten gründlich untersucht werden. Wie erwähnt, müssen solche Suchaktionen immer sehr vorsichtig durchgeführt werden, denn hat sich der Hamster z. B. hinter oder unter einem Schrank versteckt, so kann es beim Verrücken des jeweiligen Objektes zu bösen Unfällen kommen.

Futter- bzw. Lebendfallen

Konnte das Tier so nicht aufgefunden oder lokalisiert werden, sollten sogenannte Futter- bzw. Lebendfallen zum Einsatz kommen. Diese bieten sich auch an, wenn das Tier plötzlich während des Auslaufs ausbüchst, das sollte im Regelfall natürlich nicht passieren, aber man hat man ja auch nur zwei Augen und zwei Hände, und ein Hamster kann, wenn er will schon ganz schön flink und gewand sein. In einem solchen Falle weiß man zwar ziemlich exakt, in welchem Raum der Racker sich aufhält, jedoch ist es meist immer noch sehr schwer, herauszufinden wo genau sich das Tier versteckt und vor allem auch, den meist sehr verängstigten und verstörten Hamster ohne Schaden zu bergen. Futterfallen kann man kaufen (z. B. Rattenlebendfallen aus dem Baumarkt), aber auch recht schnell, aus Dingen des täglichen Lebens, selber "basteln". Das Prinzip ist recht simpel, mit einem gut riechenden und verlockenden Futterköder wird der Hamster in ein tiefes/hohes Behältnis gelockt, aus dem er nicht mehr ausbrechen kann.

Für die sogenannte Bücherfalle braucht man, wie der Name ja schon sagt, mehrere Bücher. Diese werden als Treppe gestapelt von drei bzw. zwei Seiten an eine Wand bzw. in eine Wandecke gestellt, so dass ein Hohlraum mit Aufgang und glatten Innenseiten entsteht. In diesen Hohlraum, kommt der Köder und natürlich eine ordentliche Polsterung (Einstreu und Heu), denn damit der Hamster nicht wieder entwischen kann, muss eine solche Falle schon ca. 30-40 cm hoch sein und beim Sturz hinein soll er sich ja nicht verletzen. Neugierig und hungrig steigt der Ausbrecher dann die Büchertreppe hoch und plumpst in den Hohlraum, raus kommt er dann aber nicht mehr und muss warten bis der Mensch ihn am nächsten Morgen wieder "befreit".

Auch sehr bewährt ist eine sogenannte Eimerfalle, hierzu nimmt man einen höheren Eimer, der dann auch mit Einstreu und Köder präpariert wird. Dann muss man nur noch für einen sicheren Aufgang oder eine nicht zu steile Rampe sorgen. Entweder nimmt man auch hier wieder einige Bücher, eine Weidenbrücke oder eine einfache unbeschichtete (damit der Hamster nicht abrutscht) Holzplatte. Der Hamster läuft hoch, plumpst in den Eimer und auch hier gibt es dann keinen Ausweg, bis "Freund Mensch" zu Hilfe kommt.

Ist es nicht möglich alle Räume mit Futterfallen zu versehen, werden erst mal über Nacht einige Schälchen mit etwas Futter verteilt. Ideal ist hier Frischfutter oder kleinere Leckerlies. Am nächsten Morgen sollte dann anhand der "Spuren" (Futter ist teilweise oder komplett verschwunden) ersichtlich in welchem Zimmer sich der Ausreißer aufhält. Dann kann man gezielt eine Bücher- oder Eimerfalle zum Einsatz bringen. Oftmals hilft auch schon, wenn im richtigen Raum das Hamsterheim auf den Boden gestellt wird und ein Zugang geschaffen wird (Türchen auf, Rampe o. ä.).

Die richtige Nachsorge

Gerade, wenn ein Hamster längere Zeit entwischt war, kann es sein, dass ein solcher Ausflug extrem negative Folgen für das Tier hat. Hinter Möbeln gibt es jede Menge Staub, Dreck, Spinnweben o. ä., all das ist nicht wirklich gesund für das Magen-Darmsystem eines Hamsters, auch Teppichboden, Tapete und ähnliche Dinge können böse Nebenwirkungen haben, von daher sollte man das Tier in den nächsten Tagen sehr aufmerksam beobachten. Nicht selten treten bei Hamstern die einige Tage verschollen waren Vergiftungserscheinungen auf, gestörtes Allgemeinbefinden, Darmprobleme (Verstopfung oder Durchfall), verklebte Augen, Atemproblem und/oder Haarausfall. In einem solchen Falle heißt es natürlich sofort zu handeln und den Hamster unverzüglich zu einem Tierarzt zu bringen. Außerdem kann es natürlich auch immer passieren, dass sich der Hamster bei seinem Ausbruch verletzt (Knochenbrüche, Prellungen o. ä.) hat, deshalb sollte man den Kleinen in jedem Fall noch einmal "untersuchen", bevor er zurück in seine Behausung gesetzt wird und ggf. natürlich auch einen Tierarzt konsultieren.

Auch das Wesen des Tieres kann sich durch einen Ausbruch ein wenig verändern, so kommt es oft vor, dass der Hamster einige Tage "beleidigt" ist (zurückgezogen, nicht so aktiv), schließlich war er ja jetzt in der "großen, weiten Welt" und musste wieder zurück in sein "begrenztes" Hamsterheim. In der Regel und mit ein bisschen Zeit, Ruhe und Geduld legt sich das dann aber auch wieder. Allerdings sollte man zukünftig noch besser aufpassen, denn Hamster sind sehr schlaue Tiere und wissen ganz genau wie und wo sie ausgebrochen sind. Das führt unweigerlich dazu, das die emsigen Nager immer wieder versuchen werden an dieser Stelle zu entwischen. Also ist es auch äußerst wichtig, die Schwachstelle im "Sicherheitssystem" zu finden und zu beseitigen, denn jeder Ausbruch und jedes Einfangen ist nicht nur Stress für den Menschen, sondern immer auch für den Hamster.

Wichtige Hinweise

Gitterabdeckungen auf Glasbehausungen und Gitterkäfige mit einem Gitterabstand von max. 1 cm sind absolut unerlässlich.

Nie unbeaufsichtigter Auslauf für einen Hamster in nicht gesicherten Räumen, achten Sie im Badezimmer auf evtl. offene Blindrohre.

Beim Auslauf sollten immer alle Balkon-, Terassen- und Haus- bzw. Wohnungstüren und Fenster geschlossen sein.

Ist der Hamster längere Zeit entwischt, muss nach dem Auffinden auf eventuelle Anzeichen einer Erkrankung geachtet und ggf. ein Tierarzt konsultiert werden.

Weitere Hinweise, Tipps und Tricks

Tipps & Tricks

Das Prinzip von Futter- bzw. Lebendfallen ist recht simpel, mit einem gut riechenden und verlockenden Futterköder wird der Hamster in ein Behältnis gelockt, aus dem er nicht mehr ausbrechen kann.

Mit Wäscheklammern oder Draht kann man verhindern, dass Klemmtürchen am Gitterkäfig aufgehebelt werden.


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