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Der Hamsterkörper im Überblick

Magen

Der Hamstermagen besteht aus zwei Kammern, ähnlich der einer Kuh. Durch eine muskulöse Verengung wird er in zwei Teile geteilt, in einen Vor- und einen Hauptmagen. Diese Anpassung ermöglicht die Verdauung von Pflanzenteilen, die für einen Menschen z. B. gar keinen Nährwert hätten. Daher ist nicht alles, was für uns gut ist, auch für einen Hamster gesund. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn die spezialisierte Verdauung kann durch menschliche Nahrung empfindlich gestört werden. Daher sollten dem Tier auch keinerlei Reste vom Tisch zukommen.

Die Nahrung bzw. der Speisebrei wird vom Vor- in den Haupt- bzw. Drüsenmagen - hier wird das ganze dann mit Hilfe verschiedener Enzyme gespalten - dann über den Blind- und Dünndarm, in den Dickdarm, transportiert. Im Dünndarm wird, mit Hilfe der Leber bzw. Gallenflüssigkeit und auch der Bauchspeicheldrüse (=Verdauungsferment), die Hauptverdauung erledigt. Diese verwertete Nahrung wird dann resorbiert und abschließend noch, durch den weiteren Abbau der Flüssigkeit im Dickdarm entsprechend eingedickt und ausgeschieden.

Hinweis: Gerade bei den jüngeren Tieren kommt es vor, dass sie den Kot der Mutter oder auch ihren eigenen fressen. Dies ist nicht weiter beunruhigend, da ein Hamstermagen in den ersten Wochen noch nicht in der Lage ist alle Nährstoffe aus dem Futter zu holen. Daher wird dann zum Aufbau der eigenen Darmflora der Kot gefressen.

Geschlechts- & Harnorgane

Die Harnorgane beim Hamster bestehen aus Nieren, Harnleiter, Harnblase und -röhre und dienen, ebenso wie auch bei uns Menschen oder anderen Tieren beispielsweise, der Flüssigkeitsverwertung und -entsorgung.

Weibliche Hamster haben zwei Eierstöcke, einen Eileiter, eine Gebärmutter und eine Scheide. Sie sind alle 4-6 Tage für ca. 12-20 Stunden paarungsbereit. Zusätzlich besitzen sie an der Unterseite bis zu 16 rosafarbene, runde Brustwarzen, die zum Säugen dienen.

Männliche Hamster haben zwei wulstartig hervortretende Hoden mit den dementsprechenden Samenleitern, diese münden dann im Bereich der Vorstehdrüse in der Harnröhre. Bei männlichen Mittelhamstern sind die Hoden direkt nach dem Aufstehen immer ein wenig angeschwollen, dieses Phänomen hängt mit der Nestwärme zusammen. Die Schwellung nimmt mit zunehmender Aktivität des Hamsters wieder ab.

Geschlechter erkennen

Duftdrüsen

Die Drüsen dienen den Hamstern zum Markieren ihres Reviers, hauptsächlich um Artgenossen fernzuhalten, aber auch, um sich zu orientieren. Deshalb sind sie stets ziemlich aufgeregt, wenn sie nach einer Reinigung in die Behausung gesetzt werden. Denn dort fehlen plötzlich alle Duftmarken und sie müssen ihr Revier wieder neu "erobern". Am Geruch kann ein Hamster aber auch Artgenossen identifizieren, deren Geschlecht erkennen und sogar Botschaften übermitteln. So legen z. B. paarungsbereite Weibchen lockende Duftspuren zu ihrem Bau. Für Menschen sind die Sekrete aus diesen Drüsen, zwar nicht zu riechen, aber mitunter auf glatten Oberflächen deutlich zu sehen.

Die Durftdrüsen beim Mittelhamster sind relativ große, schwarze Talgdrüsen (werden häufig mit ekzemalösen Erkrankungen oder Tumoren verwechselt!), im Flankenbereich der Tiere. Bei den Böcken sind diese noch wesentlich stärker ausgeprägt, als bei den weiblichen Tieren, dies liegt auch mit an der größeren Markierungsaktivität.

Duftdrüse beim Mittelhamster
Bei kurzem Fell und alten Tieren gut zu erkennen, die seitlichen Duftdrüsen beim Mittelhamster.

Feldhamster und auch Chinesischen-Streifenhamster haben ebenfalls Duftdrüsen im Flankenbereich. Zusätzlich haben Letztere aber auch noch welche an der Unterseite, im Bereich der Bauchmitte. Die anderen Zwerghamster haben jeweils nur die eine, wesentlich kleinere Drüse im Bauchbereich, die sogenannte Ventraldrüse. Auch hier kann man die Stelle, vor allem bei den Männchen, besonders gut erkennen. Bei ihnen kommt es auch häufiger Mal zu einer Duftdrüsenentzündung, diese muss dann von einem Tierarzt behandelt werden. Leicht verkelbtes Fell im Umfeld der Duftdrüse ist aber, vor allem bei den männlichen Zwergen, nicht weiter ungewöhnlich oder besorgniserregend.

Neben diesen, auch für uns Menschen sichtbaren, Hauptdrüsen besitzt jeder Hamster, egal ob Mittel- oder Zwerghamster auch noch weitere kleinere Duftdrüsen am Kopf, an der Bauchunterseite und an den Geschlechtsöffnungen. Diese kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn die Tiere sich gegenseitig beschnuppern, z. B. vor einer Paarung.

Beine & Pfoten
Hamsterpfoten

Die Vorderbeine der kleinen Nager sind sie kurz, besonders kräftig und dienen zum Graben und Klettern. An diesen befinden sich jeweils kleine Pfötchen mit vier Zehen und einem zurückgebildeten Daumen - dieser wäre beim Graben nur im Wege. Die Hamster benutzen ihre Vorderpfötchen wie kleine Hände, beispielsweise um Futter zu halten und in die Backentaschen zu stecken. Aber auch das Gesicht wird mit ihnen geputzt und die Backen wieder entleert.

Hinten sind die Beine bei den Hamstern länger und haben jeweils fünf Zehen an den Pfötchen und sorgen durch die wesentlich dickeren Fußballen für einen festen Halt. Zusätzlich werden sie ebenfalls zur Fellpflege eingesetzt. Teilweise wirken die Tiere dabei wie ein Hund der sich kratzt. Außerdem wird mit den Hinterpfötchen das beim Höhlenbau abgegrabenen Material nach hinten bzw. draußen geschafft.

Abschließend noch der Hinweis, dass die zarten Hamsterpfötchen nicht richtig in der Lage sind zu greifen bzw. zu packen. Auch beim sogenannten "Halten" von Futter, werden lediglich die zwei Vorderpfötchen gegen die Nahrungsbrocken gepresst. Daher brauchen Hamster immer einen ausreichend großflächigen Laufuntergrund. Neben den viel zu dünnspeichigen Metallaufrädern die doch immer wieder für Hamster angeboten werden, sind aus diesem Grund natürlich auch Drahtgitter, z. B. als Bodenfläche oder als Zusatzebene, völlig ungeeignet und bergen eine Menge Gefahren für die Tiere! Neben Kannibalismus, hat die ständige Unsicherheit und Stressbelastung, oftmals auch Selbstverstümmlung zur Folge.

Außerdem machen die kurzen Beinchen den Hamster sehr anfällig für Verletzungen. Schon ein Sturz aus geringer Höhe kann tödliche Wirbelsäulenverletzungen zur Folge haben.

Bauchfell

Das Bauchfell eines Hamsters ist weich und hell, Ausnahmen sind hier die Groß- bzw. Feldhamster, bei dieser Art ist der Bauch sehr dunkel, fast schwarz.

Bei den weiblichen Tieren befinden sich an der Bauchunterseite auch die bis zu 16, rosafarbenen, runden Brustwarzen, an denen dann, wenn nötig, eine ganze Schar junger Hamsterbabys gesäugt werden können.

Dsungarische-Zwerghamster haben übrigens ein besonders dichtes Bauchfell, dieses schützt die kleinen Nager dann in den kalten Wintermonaten auch vor vereistem Untergrund.

Rückenfell

Das Rückenfell der Hamster ist je nach Rasse verschieden lang und natürlich auch unterschiedlich gefärbt. Außerdem dient es den Tieren als Schutz vor Hitze oder Kälte und ist meist in der Natur so gefärbt, dass es zusätzlich noch als eine Art Schutzvorrichtung dient.

Schwanz

Hamster haben kleine Stummelschwänzchen, je nach Art etwas länger oder kürzer. Bei einem Mittelhamster wird dieser "Stummel" so ca. 1 cm lang, bei Zwerghamstern höchsten 0,5 cm. Die Ausnahme bildet hier der Chinesische-Streifenhamster und die verwandten Graue- oder Balkan-Zwerghamster. Diese Tiere besitzen ein kleines Schwänzchen von 2-3 cm Länge. Daher bezeichnet man sie auch als Langschwänzige-Zwerghamster.


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