Hallo zusammen, wie ihr ja wisst, wohnt seit gut zwei Monaten ein junger Robomann bei mir. Er ist ein echter Vertreter seiner Art, d.h. blitzschnell und übervorsichtig. Da kann man nicht viel machen und ich hatte mich im Grunde schon mit einem reinen Beobachtungstier abgefunden, bevor er überhaupt als Nummer 3 bei uns einzog. Das erste kleine Wunder aus meiner Sicht ereignete sich aber schon nach einer Woche. Er streunte abends bei sehr dezenter Beleuchtung durch seine Behausung und irgendwann wagte er es, einen Sonnenblumenkern aus meinen Fingerspitzen zu nehmen, als er ganz vorsichtig in einer Laufpause aus seinem Rad guckte. In den folgenden Wochen wurden weitere Sonnenblumenkerne und Haferflocken abgeholt. Er sprang dann ins Rad und reckte sich nach seinen Beutestücken, und wenn sie zu weit weg waren, stützte er sich auch schon mal mit einer Vorderpfote auf meinem Finger ab, um nicht aus dem Rad zu fallen. Irgendwann war er mutig genug, auch in meiner Gegenwart den Käfig unsicher zu machen. Dann wagte er sich auch schon mal ein paar Schrittchen ohne Deckung in Richtung meiner Finger und holte sich einen Leckerbissen. Lief dann schon mal weg, kam wieder und holte sich den nächsten. Und so ging das mehrere Male. Gestern Abend kam dann der vorläufige Höhepunkt. Despéreaux war sehr früh unterwegs und da seine Kollegen noch unsichtbar waren, setzte ich mich vor seinen Käfig und erzählte ihm eine lange Geschichte : ). Er ließ sich überhaupt nicht stören und untersuchte seelenruhig jede Einzelheit. Schließlich verschwand er in einer Kokosnusshälfte. Ich hielt das für das Ende der Vorstellung, erzählte aber weiter und blieb an meinem Platz. Und siehe da, er kam wieder raus und das Ganze ging von vorne los. Als er zum vierten oder fünften Mal wieder aus seiner Kokosnusshälfte kam und sich umsah, machte es bei mir "Klick". Ich hatte endlich den Verdacht, dass er auf seine Haferflocken wartete. Die wurden schnell geholt und der Winzling kam auch recht zielstrebig durch den halben Käfig und nahm sie ganz gelassen aus den Fingern. Zur Übung wiederholten wir das Ganze ein paar Mal. Es klappte. Ich konnte nur noch staunen. Ich hege jetzt die Hoffnung, dass ich irgendwann mal einen handzahmen Robo habe und werde eifrig daran "arbeiten". Der Kleine ist vollkommen anders als die Dsungaren und Campbells. Schon, dass er mir die Happen nicht aus den Fingern reißt, sondern sie immer sehr gesittet und bedächtig an sich nimmt, unterschied ihn von Anfang an von den größeren Vettern. Egal, wie schnell er anschließend wegrennen musste : ). Ich freue mich, dass ich ein paar Eigenarten dieser Zwerghamsterart auch noch kennengelernt habe. Gruß Annette
Zuletzt bearbeitet annette_kogelheide, 21.09.2008 20:02