Hallo Antonia, das wird schwierig, glaube ich! Ich habe mir sagen lassen, dass Mittelhamsterdamen zwar im Durchschnitt mehr Temperament besitzen als die Herren, dafür aber sehr speziell sein können. Aus eigener Anschauung kenne ich ja keine von ihnen. Meine Tochter hatte nur mal ein sehr sehr liebes aber ganz schüchternes Männchen, das immer so spät rauskam, dass sie auch nichts von ihm hatte. Schüchtern und ängstlich scheint Leoni ja nun wirklich nicht zu sein, sondern eine echte Diva, der Mittelpunkt ihrer Welt. Das ist Einzelgängerverhalten in Reinkultur. Sie nimmt, was sie kriegen kann. Ich verstehe deine Enttäuschung sehr gut. Erstens bin ich selber den Zwergen verfallen und zweitens ist Leoni ja dein einziger Hamster. Ihr Verhalten wäre sicher leichter zu ertragen, wenn da noch einer wäre, der nicht so abweisend wäre. Ob nun jeder Zwerg wieder so lieb wäre wie dein kleiner Anton es war, kann dir aber auch niemand sagen oder garantieren. Von meinen 8 (sämtlich Männchen) sind 6 handzahm und anhänglich geworden und sie waren bzw. sind sehr unterhaltsam, allerdings mit großen individuellen Unterschieden. Bis sie handzahm waren, musste ich zwischen ein paar Tagen und 1 Jahr (!) warten, aber es hat dann geklappt. Die beiden Ausnahmen sind mein derzeitiger Robo, dem ich das nicht übelnehme, weil ich wusste, dass das mit Robos meist nicht klappt, und ein Tierheimzwerg. Der war sehr bissig und man musste schon beim Füttern um seine Finger fürchten. Er war mein zweiter Zwerg nach Alfred, einem Bilderbuchdsungaren, und ich habe ihn selber im Tierheim in die Hand genommen und in meine Transportbox gesetzt. Da hat er mich nicht gebissen, das Beißen kam erst zu Hause. Er hatte 10 Monate Tierheim hinter sich. Und seine "Unzugänglichkeit" hat mir nicht soooo besonders viel ausgemacht, denn der liebe und kuschelige Alfred war auch noch da. Seitdem hatte ich meist zwei oder drei Zwerge. Auch meine Zwerge haben Launen und kommen längst nicht immer dann raus, wenn ich das gerne hätte. Ich habe auch oft das Gefühl, dass sie in ihrem Häuschen sitzen und sich halbtot lachen. Ein anderes Mal sind sie dann wieder zugänglicher. Das bringt mich auf den Gedanken, dass du ja mal versuchen könntest, den Spieß umzudrehen, indem du die Diva spielst. Statt am Gitter zu stehen und unterm Bett zu liegen und Leoni anzuflehen, ein Leckerchen von dir zu nehmen, könntest du mal versuchen, sie zu ignorieren und ihr längere Zeit keins zu geben, bis sie "sich fragt", wo denn die Nüsse bleiben. Sofort wird das nicht klappen, aber ich könnte mir denken, dass mit der richtigen Portion Konsequenz irgendwann ein kleiner Erfolg für dich dabei herauskommt, wenn der Heißhunger nach lange entbehrten Leckerlis zu groß wird. Liebe geht durch den Magen, auch bei Mittelhamstern (und bei Zwerghamstern). Übrigens fällt mir gerade noch ein, dass die Weibchen bei den Hamstern bestimmen, ob sie die Männchen in ihrem Revier dulden und sich mit ihnen fortpflanzen möchten. Vielleicht muss Leoni sich so "abweisend" verhalten, weil sie gar nicht anders kann. Als du sie bekommen hast, war sie ja sicher noch sehr jung. Jetzt ist sie erwachsen. Gib ihr noch eine kleine Chance. Gruß Annette EDIT: Damit ich nicht missverstanden werde: Ich weiß, dass Hamster erziehungsresistent sind. Aber wenn du am Gitter stehst und unter dem Bett liegst, fühlt sie sich wahrscheinlich bedrängt. Deshalb die Idee, mal zu warten, also sie nach ihrer Auffassung in Ruhe zu lassen, und dann darauf zu spekulieren, dass sie mal nachsieht, wo die Leckerlis bleiben. Mein Dsungare Anton war zeitlebens ein Gitternager. Wir haben uns aber geeinigt, dass ich mich auch nicht dressieren lassen muss und auf dieser Basis das Geklimper auf ein erträgliches Maß zurückgefahren. So hat sich jeder ein bisschen durchgesetzt und ich war eigentlich am Ende ganz zufrieden mit dem Erreichten : )).
Zuletzt bearbeitet annette_kogelheide, 23.02.2010 15:18