Hallo, ich kenne die Dame nicht und möchte auch niemandem zu nahe treten. Aber diese tolle Idee kann niemand haben, der ein Herz hat. Ganz abgesehen davon zeugt sie auch nicht von großer Sachkenntnis. Ich gebe aber zu, dass man auch mit wenig Sachkenntnis und Liebe einen Dsungaren artgerecht halten kann. Für mich ist diese Idee deshalb nicht ausschließlich naiv und ich nenne es schlicht "entsorgen", weil ein Tier gegenwärtig nicht so richtig nicht in den Kram passt. Würde man einen Hund aussetzen, könnte der unter guten Bedingungen sicher noch eine Weile allein überleben. Ich habe keine Ahnung, könnte mir aber denken, dass das sogar strafbar wäre. Ein Hamster würde schnell verhungern oder vorher noch krank werden, weil er nicht gewohnt ist, sich mit den Bedingungen in der "Freiheit" (so wird es ja meistens beschönigend bezeichnet) überhaupt nicht zurecht käme. Sein Immunsystem kommt nicht mit der Außenwelt zurecht und erwiesenermaßen führt Domestikation durch die gebotene Bequemlichkeit zu einem Verlust zumindest an Lebenstüchtigkeit, wohl auch an Intelligenz, weil sie nicht gefordert wird. Das beste, was ihm unter diesen Umständen passieren könnte, wäre wirklich, ganz schnell Nachbars Katze zum Opfer zu fallen. Ob Aussetzen von Hamstern prinzipiell vor dem Gesetz auch strafbar sein könnte, weiß ich auch nicht, fände aber den Nachweis einer Straftat in diesem Fall auch bedeutend schwieriger. Irgendwie klingt da doch wieder diese seltsame "Rangfolge" durch, die im Bewusstsein der meisten Menschen verwurzelt ist. Für Tierschutz sind ja die meisten. Viele finden es nicht in Ordnung, Pferde zu schinden, Schlachtvieh grausam zu behandeln und Hunde und Katzen zu quälen (wobei auch die Gegner des sog. Quälens manchmal meilenweit weg von dem sind, was nun für das betreffende Tier artgerecht ist). Aber bei so kleinen "billigen" Tiere wie Hamstern und Mäusen, sieht man das lockerer bzw. frei von jeder Moral. Für einen Hund, der ein paar Tausend Euro gekostet hat, lohnt sich ja auch eine teureTierarztbehandlung, gar keine Frage. Für einen Hamster nicht, denn wenn der 5 Euro gekostet hat, ist bei der kleinsten tierärztlichen Behandlung schon wieder der ganze Kaufpreis fällig. Mir sträuben sich die Nackenhaare bei derartigen Rechenkünstlern. Ich kenne leider auch viele davon, auch im Verwandten- und Bekanntenkreis. Und sogar im Tierarztwartezimmer darf man sich anhören, wie schlecht man doch rechnen könne, wenn man für ein "Futtertier" noch Geld auszugeben gedenkt. Gruß Annette P.S. ein kleiner Nachtrag http://www.welt.de/reise/article2145487/Das_Aussetzen_von_Haustieren_ist_ein_Straftat.html
Zuletzt bearbeitet annette_kogelheide, 19.03.2010 13:50