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Allgemeine Fragen zum Thema Hamster

Hamsterforschungsergebnisse mangelhaft

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felix444
Registriert: 17.07.2009
Beiträge: 38
Hallo Ihr Lieben, nachdem ich als Neueinsteiger viele Infos bei Euch erfahren habe, stelle ich aber immer wieder fest, dass es besonders bei Verhaltensänderungen wenig fundierte Erkenntnisse aus der Forschung gibt. Der Tenor der vielen Ratschläge lautet fast immer: das ist bei Hamstern halt so, sie sind eben eigenwillig. Ich frage mich, bzw. Euch, ob es daran liegt, dass es für die Forschung nicht interessant ist, etas mehr über diese niedlichen Tiere zu erfahren, weil sie zu klein sind. Für größere Tiere gibt es doch auch Ratschläge z, B. wenn ein Hund ein anderes Verhalten an den Tag legt und wie der Mensch entsprechen zu reagieren hat, um unerwünschte Änderungen wieder auszubügeln. Ich meine bei Hamstern nicht die Infos betr. zu kleine Käfige oder andere schlechte Haltungsfehler, sondern Fragen wie z. B. warum macht ein Hamster Sachen, die er vorher nie gemacht hat? LG Wali
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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo Wali, ich finde dieses "Das ist eben so!" auch unbefriedigend, immer und überall, nicht nur im Zusammenhang mit Hamsterverhalten : )). Es ist zwar gut, wenn man sich auch mal mit Tatsachen abfinden kann, die nicht zu ändern sind, aber die Frage ist auch, ob sie tatsächlich nicht zu ändern wären, wenn man es wenigstens mal versuchen würde. Ich nehme in der Tat an, dass Hamster im allgemeinen zu klein und zu unbedeutend sind, um ihr Verhalten und ihre Fähigkeiten mit Profit (!) zu ergründen. Forschung kostet immer Geld, das dann irgendwo auch wieder als Gewinn verbucht werden soll. So kann man sich beispielsweise die Neigung der Campbells zu Diabetes zunutze machen für medizinische Forschung. Sonst fällt mir nichts ein. Aber was ist damit zu Verdienen, wenn man weiß, warum ein Hamster sich so oder so verhält? Die Goldhamsterforschung im Freiland und Beobachtung von Feldhamstern hat ja einen anderen Hintergrund, nämlich die Arterhaltung der Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Ein Hund z.B. muss in gewissen Grenzen "funktionieren". Er darf z.B. keinen Menschen anfallen. Wenn man ihm das nicht abgewöhnen kann, bleibt nur noch ein riesiges Grundstück mit einem hohen Zaun, das die wenigsten Besitzer ihm bieten können. Außerdem ist er von seinem Menschen sehr abhängig und arrangiert sich mit ihm, weil er eben ein Rudeltier ist. Der Mensch ist auch ein Rudeltier und so sind beide zusammen den Gesetzen des Marktes recht gut zu unterwerfen. Im Extremfall lässt sich ein Hundebesitzer finanziell gut ausnehmen. Es fängt schon bei der Hunde- und Kampfhundesteuer an, bei gutem und weniger gutem Futter, Spielzeug, Einrichtung, Bekleidung etc. Und wenn sich das Tier nicht richtig verhält, gibt es auch ggf. noch Nachhilfe gegen Bezahlung. Es gibt da einen riesigen Markt. Das sage ich jetzt mal so überspitzt. Ich weiß, dass man das nicht verallgemeinern darf, dass es überall vernünftige und unvernünftige Menschen gibt usw. Deshalb: ich möchte niemanden beleidigen sondern nur darauf hinweisen, dass man ausgenutzt werden kann, ohne sich dessen bewusst zu sein. Davor ist niemand sicher. So, und nun die Hamster. Er wird im Durchschnitt zwei Jahre alt, ist nachtaktiv und Einzelgänger. Wenn er mal beißt, stirbt davon niemand. Im schlimmsten Fall beschäftigt sich dann niemand mehr mit ihm. Natürlich ist auch hier mit Futter und Käfigen Geld zu verdienen, aber zusammen mit den anderen Kleintieren wie Kaninchen, Meerschweinchen, Desus, Mäusen etc. dürften er nicht die Umsatzzahlen erreichen wie z.B. bei den Hunden. ich werde mal beobachten, wie die Prospekte von Tierbedarfsläden gestaltet sind. Wäre ja mal sehr interessant. Meine ganz private Meinung zum Hamsterverhalten ist die, dass es durchaus zu beeinflussen ist. Auch Hamster sind lernfähig. Aber weil sie Einzelgänger sind, wird es mit ihnen schwierig. Wenn sie alleine leben, haben sie ja keinen Vorteil davon, wenn sie unerwünschtes Verhalten abstellen. Deshalb gehen die Korrekturversuche lange ins Leere. Vor einigen Jahren habe ich über viele Monate versucht, meinem Anton das Gitterklimpern abzugewöhnen. Es ging überaus langsam und ich habe mein Ziel auch nicht erreicht, aber wir haben uns irgendwie arrangiert. Genauso geht es z.B. mit den Futterbissen. Es dauert, aber irgendwie kapiert der Kleine, warum die leckeren Sonnenblumenkerne verschwinden, wenn er in die Finger zwickt. Und es gibt eine Menge Erfolge zu verzeichnen, wenn man als Mensch nicht zu unbescheiden ist und von der Veranlagung und Intelligenz des Hamsters her ans Werk geht. Aber wieviele Versuchstiere sind nötig für statistisch auswertbare Daten bei Einzelgängern? Es dauert im Vergleich zur Lebenszeit viel zu lange. Ich glaube, Hamsterverhalten ist untauglich für statistisch auswertbare Erfolge. Also viieeel zu teuer und langwierig. Und dann sind Hamster noch relativ billig usw. usw. Also kommt nichts zurück. Man kann meiner Meinung nach nur die kleinen Erfolge z.B. in den Hamsterforen als Ansporn nehmen und seine eigenen Erfolge mitteilen. Wenn jeder das tun würde und es der ganzen Gemeinde mitteilen, kämen wir vielleicht auch eines Tages zu verwertbaren Hilfestellungen. Gruß Annette
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felix444
Registriert: 17.07.2009
Beiträge: 38
Hallo Anette, danke für Deine ausführliche Antwort. Ich habe gehofft,dass Du dich meldest. Du bist zwar noch nicht soooo alt wie ich, aber auch kein" jugendlicher Hamsterfan" mehr. Da gibt es halt mehr Input bei der Beantwortung verschiedener Fragen, das habe ich schon oft registriert. Wie auch ich schon vermutet habe, ist ein Hamster mit einer so geringen Lebenserwartung kein Highlight für die Forschung wie andere kleine Tiere auch. Schade! Trotzdem habe ich bei meiner 1-jähringen Hamsterdame bereits schon kleine Erfolge erzielt, nachdem ich nach vielem Lesen dieses Forums meine Erwartungen sehr zurückgeschraubt hatte. Sie weiß genau, was "nein" bedeutet, z.B. beim Abspringenwollen in gefährlichen Höhen macht sie sofort kehrt an der Kante, jedoch beim Knabbern an irgendwelchen Ecken im Auslauf klappt das meistens nicht. Es könnte ja der "Himmel" hinter dieser Barriere sein! Ansonsten hört sie auf ihren Namen und auf "komm". Das war&#180,s schon und trotzdem bin ich etwas stolz darauf, zumal sie sehr lange gebraucht hat, um halb zahm zu werden. LG Wali
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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo, meiner Meinung nach bist du sehr zu Recht stolz! Man muss den Hamster so nehmen wie er ist. Und das hast du geschafft. Wenn man so weit ist, kann man seine Fähigkeiten auch ein bisschen nutzen. Ich hatte ja bisher nur Zwerge und behaupte, dass die Mittelhamster ihnen an Intelligenz doch etwas voraus sind. Bei den ganz Kleinen dauert es noch länger, aber auch bei ihnen erzielt man Erfolge. Ich habe ja inzwischen Zwerg Nr. 8 und 9. Der erste war ein Bilderbuchzwerg, bei dem das Hamsterbuch noch ganz gut weiterhalf. Da dachte ich in meinem "jugendlichen" Leichtsinn, dass ich mich nach zwei Jahren doch recht gut auskenne. Und lag ungeheuer daneben. Nach der bissigen Nr. 2 und zwei ganz lieben, aber völlig anders gearteten Kerlchen Nr.3 und 4 dachte ich es wieder. Bis Nr.5 mit einem völlig neuen Repertoire auftauchte und mich dann endgültig von dieser irrigen Ansicht geheilt hat! Menschen sind auch nicht unbedingt schlauer, sie ticken nur anders. Seitdem gehe ich anders an die Sache ran und suche bei einem Neuzugang von vorneherein die Unterschiede. Sollte ich noch 9 weitere Zwerge bei mir beherbergen, bin ich sicher, dass mein Erfahrungsschatz sich noch mal verdoppeln wird. Hamster sind kompetente Erzieher. Gruß Annette P.S. Nein, ein jugendlicher Hamsterfan bin ich wirklich nicht mehr. Aber für Liebe ist es ja bekanntlich nie zu spät : )).
Zuletzt bearbeitet annette_kogelheide, 24.03.2010 14:06

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