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Einfach nur mal so ...

Decius - die Geschichte eines Hamsteropas

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Natango
Registriert: 04.08.2002
Beiträge: 1
Hallo allerseits, sehr lange ist es nun her, dass ich das letzte mal hier zu Besuch war. Dennoch möchte ich von Decius berichten, mein kastrierter Dsungare, der heute 2 1/2 Jahre alt geworden ist. Damals wurde ich teilweise sehr heftig angegriffen, u.a. fielen von mir völlig fremden Personen Dinge, wie ich würde mit Absicht die Lebenserwartung meines Hamsters verkürzen oder dass jemandem so verantwortungsloses wie mir keine Tiere gehören würden... Ungefähr 2 Jahre ist es schon her, dass ich von der Kastration meines Kleinen berichtet hatte. Ich hatte mir die Entscheidung alles andere als leicht gemacht, da mir das Risiko einer Kastration sehr wohl bewusst war. Die Gründe für meine Entscheidung hatte ich damals ausführlich ebschrieben, hier seien sie nochmal kurz benannt: Seine Schwester zerstritt damals mit seiner Mutter (leider beide im letzten Jahr verstorben :( ) und er selbst ging auf seinen Papa (mein Big Ben, er ist Ende 2003 nach schwerer Krankheit eingeschlafen) los, der krankheitsbedingt behandelt werden musste - der Geruch entfremdete die beiden. Unsere Käfigsituation hatte es nicht zugelassen, noch einen Käfig aufzustellen, so musste Decius zunächst in der umgestalteten Badewanne leben, bis er vermittelt sein sollte. Allerdings war Decius zu diesem zeitpunkt bereits 5 Monate alt, sämtliche Vermittlungsversuche schlugen fehl. Bei einem TA-Termin mit Big Ben habe ich mit meinem TA gesprochen und er schlug eine Kastration vom jungen Decius vor, die Risiken hat er mir natürlich nicht vorenthalten. Eine Woche später hatten wir uns dazu entschieden, es zu wagen, die Badewanne ist kein Zuhause für einen Hamster... Die Kastration von Decius verlieb problemlos, mein TA hat das Narkosemittel penibel ausgerechnet und während seine Frau die OP durchführte, die Narkose überwacht. Anschließend bekam er einen ANtagonisten gespritzt, sodass er gleich wieder aus der Narkose erwacht ist. Eine halbe Stunde dauerte alles in allem etwa. Den restlichen Tag verbrachte Decius noch ziemlich erschlagen in seinem provisorischen Zuhause, das gut mit Handtüchern und Zewa ausgelegt war, zuerst unter Rotlicht, später nur noch im schön warmen Zimmer. Doch schon am nächsten Tag war er (fast) wieder der Alte. 14 Tage später habe ich ihn mit seiner Schwester Schneeweißchen vergesellschaftet, was sehr gut geklappt hat - schon am selben Abend konnten sie gemeinsam ins neue Heim ziehen. Mit den beiden als Päärchen hatte ich keine Probleme, sie waren zueinander sehr friedlich. Eines Tages, im Sommer 2003 ist Decius aus seinem Zuhause entkommen, wie er das geschafft hat, ist uns bis heute unklar und auch nie wieder vorgekommen... Da die beiden im obersten Stock meines großen Hamsterkäfiges wohnten (und Decius noch heute wohnt), stürzte er aus 1,50m Höhe nach unten! Da es nachts passierte, bemerkten wir von alldem nichts und erst, als am folgenden Abend nur Schneeweißchen zum Leckerli-Holen erschien, ist sein verschwinden aufgefallen. Wir haben das ganze Hamsterheim der beiden abgesucht, dann das Wohnzimmer - bis auf dem Balkon (wir haben im Sommer aufgrund der Hitze über Nacht immer die Balkontüre auf) "etwas" vorbeiflitzte: Decius!!! Er sah mich, machte Männchen und schaute mich an. ,) Problemlos kam er auf meine Hand. Weniger problemlos war die Sache, dass ich ihn ja unmöglich einfach wieder zu seiner Schwester setzen konnte. Also übernachtete sie erstmal eine Nacht im 60x30cm Winzkäfig, er im Hamsterheim. Am folgenden Tag vergesellschaftete ich die beiden neu, was auch wieder geklappt hat, sie lebten weiterhin friedlich zusammen! :) Bis letztes Jahr im Mai seine Schwester sehr rasch verstarb, Tumor... :( Nur eine Woche später überstand Decius einen weiteren Unfall, als er über meine Hand hinweg aus dem Hamsterheim stürzte und ich ihn beim Versuch, ihn aufzufangen, ganz unglücklich einklemmte. Deci blieb auf meiner Hand liegen und ich war völlig am Ende... Ich wünsche keinem das Gefühl, sein eigenes Tier auf dem Gewissen zu haben... Ich bin in Tränen ausgebrochen und mein Mann hatte alle Mühe, mich halbwegs zu beruhigen, wir wollten gleich zum TA fahren (es war mitten in der Nacht)... Aber Decius ist zäh und ein kleiner Kämpfer. Er hat sich wenig später wieder gerappelt und ist in meiner Hand rumgewuselt! Ich war so unheimlich glücklich, hatte aber Angst, dass er innere Verletzungen davongetragen haben könnte... Hat er aber nicht, er war wieder topfit! :) Tja, das ist jetzt auch schon wieder 7 Monate her. Mein kleiner Kastrat lebt immernoch gesund und munter, zwar mit höherem Schlafbedürfnis, aber ich sehe ihn regelmäßig. :) Immernoch freut er sich riesig über seine Mehlis und um meine anderen alten Hammis mache ich mir mehr Gedanken, als um diesen lebhaften Kerl. Er ist der letzte von 8 Geschwistern, die letzte Schwester verstarb letztes Jahr im November... Ich möchte nicht, dass dieser Thread als Aufforderung zur Kastration verstanden wird - ich rate vielmehr jedem davon ab, denn es ist nicht nur eine unheimlich nervenaufreibende Sache für den Halter selbst, auch die Risiken, die eine solche OP mitbringt, sind nicht Ohne. Etwa jeder 5. überlebt eine solche OP nicht, das Narkosemittel muss richtig gewählt und genau ausgerechnet werden - die toleranz ist bei einem so kleinen und leichten Tier sehr gering: bekommt das Tier zu viel Narkosemittel, so überlebt es die OP nicht, bekommt es zu wenig, steht es unglaubliche Schmerzen durch. Auch ist es nicht zwangsläufig garantiert, dass sich die Hamster nach der OP überhaupt verstehen, ich hatte mit meinen beiden sehr viel Glück. Nur um Hamster zusammen zu halten, sollte man von einer Kastration unbedingt absehen, bei Goldhamstern steht dieser Gedanke zudem völlig außer Frage! Es tragen so viele Faktoren zu einem glücklichen Ausgang bei, wenn nur einer nicht passt, kann das den Tod der kleinen Fellkugel bedeuten... Ich hatte übrigens später meinen Big Ben ebenfalls in Narkose, dasselbe Verfahren, da er an einem Talgdrüsenabszess litt. Er war nach der OP ebenfalls topfit, in einem Alter von damals 1 1/2. Allerdings hatte er eine schwierige Wundheilung, bis die Wunde an seinem bein zu war, war es ein langer Weg mit viel Rivanol - eine solch schlechte Wundheilung kann auch bei einer Kastration auftreten, allerdings ist nicht jeder Hamster so unglaublich zahm und geduldig, wie mein Big Ben es war. Mit meinen jetzigen Hamstern würde das Verarzten einer solchen Wunde nicht so ohne Weiteres klappen... Ich würde mich sehr freuen, wenn Decius&#180, Geschichte nicht gleich gelöscht wird, weil sie das heikle Thema Kastration anschneidet. Und ich hoffe, dass einige der Leute diese Geschichte lesen, die mich damals so heftig attackiert hatten. Die Geschichte von Decius ist noch nicht zu Ende, mein Kleiner erfreut sich ja noch nach wie vor seines Lebens! :) Liebe Grüße, Sabine und die Hamsterriege
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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo Sabine, das ist ja eine schöne Nachricht. Dann wäre Decius in Menschenjahren ja jetzt schon über 100 Jahre alt! Eine Kastration ist bei einem Hamster sehr riskant und grundsätzlich nicht zu befürworten. Du hast ja auch lange überlegt, und bist zusammen mit dem Tierarzt zu dem Ergebnis gekommen, dass man in Decius&#180, Fall das Risiko eingehen musste. Und es hat sich gelohnt! Ich freue mich für dich, dass alles so gut ausgegangen ist und dass Decius noch mindestens zwei schöne Jahre als wohlgelittener Kastrat in deiner Hamstergemeinschaft verbringen durfte bzw. darf. Höchstwahrscheinlich wäre er sonst viel früher gestorben. Weiterhin alles Gute, besonders dem Urururur.opa! Gruß Annette

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