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Einfach nur mal so ...

Erziehungsprogramm für Gitternager Experiment in einem nicht völlig hoffnungslosen Fall

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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo an alle Gitterkäfigbesitzer! Wie in vielen älteren Beiträgen schon erwähnt, hat mein Dsungare Anton das Gitternagen neu entdeckt. Ausschließlich als Folterinstrument meiner Nerven. Der Stand der Dinge ist der: immer, wenn er merkt, dass ich im Zimmer bin, fängt er an, an einer ganz bestimmten Stelle zu nagen. Ich sage dann mehrmals in einem unwilligen Ton "Anton!", was ihn natürlich überhaupt nicht stört. Und wenn er lange genug durchhält, weiß er ganz genau, dass ich meine Hand mit Futter in den Käfig halte. Allerdings nicht da wo er nagt, sondern er muss sich schon hinbemühen. Irgendwie scheint er ein Anspruchsdenken entwickelt zu haben. So und so viele Erbsen und Linsen müssen gereicht werden, dann ist Ruhe, jedenfalls für lange Zeit, meist aber für den Rest des Abends. Dann sammelt er emsig das ausgestreute Futter ein. In den letzten zwei Tagen habe ich eine besonders pfiffige Eröffnungsvariante festgestellt. Wenn ich beispielsweise gegenüber an Gustavs Käfig stehe, macht es hinter mir plötzlich ganz kurz und relativ zaghaft "Ping-Ping". Das heißt, Anton hat geklingelt und ich soll kommen. Dann steht er da auf den Hinterbeinen und wartet. Nicht an der Nerv-Nagestelle, sondern da, wo er immer steht, wenn es auch wirklich Futter gibt. Gestern habe ich nun brav das (fast) ganze Programm absolviert, aber irgendwann war ich es auch leid, zumal Anton auch schon seiner Sammelleidenschaft frönte, und dachte nun, ich bin fertig mit meiner Arbeit. Nach einiger Zeit wurde wieder das Gitter traktiert, diesmal an der Stelle, die meine Nerven ruinieren soll. Ich hatte nämlich weniger Erbsen und Linsen etc als sonst gegeben, jaja, ich hatte schon mitgezählt, aber Anton offenbar auch. Er verlangte jetzt stürmisch entweder den Rest oder noch einmal die ganze Portion. Da es mir gestern Abend sehr gegen den Strich ging, diesem Microdiktator noch einmal zu gehorchen, habe ich ihn einfach nagen lassen. Allerdings mit einem unguten Gefühl, weil ich mir schon den vorwurfsvollen Blick aus den Knopfaugen vorstellte. Ich ging aus dem Zimmer, kam nach kurzer Zeit wieder rein und sah, dass Anton eifrig radelte. Er sah/hörte/? mich und schwupps war er wieder oben. Ich habe ihn dann einfach stehen lassen. Nun bin ich ja gespannt, wer sich zuerst wieder umstellt. Der schlaue Mensch mit seinen tollen und gescheiterten Ideen oder der kleine schlaue Hamster. Und ich frage mich, wer denn nun wirklich schlau war, wenn wir uns irgendwann doch auf "Nagen verboten!" einigen können. Gruß Annette
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Rana
Registriert: 27.01.2004
Beiträge: 3226
Hallo Annette, köstliche Geschichte. Ich will Dir Deinen Enthusiasmus ja nicht nehmen, aber Hamster können extremst hartnäckig sein. Einige haben das Gitternagen tatsächlich als Kommunikationsmittel entdeckt und werden dann sehr "redefreudig" ,-) Ich bin mal gespannt, wie Euer Zweikampf ausgeht. ,-) Halte uns bitte auf dem Laufenden! LG, Rana
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Verena
Registriert: 09.04.2004
Beiträge: 374
Hallo, echt eine schöne Geschichte. Manchmal meint man doch wirklich, das unsere Kleinen richtig planmässig vorgehen, um zu bekommen was sie wollen. Bei Pumba ist das ähnlich. An manchen Tagen ist er ganz friedlich, frißt brav, radelt und buddelt und lässt sich nicht am Gitter blicken. Aber an so bestimmten Tagen da hängt er ununterbrochen am Gitter. Und zwar dann, wenn er im Napf keinen Frischkäse findet. Er liebt körnigen Frischkäse und da es das aber nicht jeden Tag gibt, ist er dann beleidigt und nagt am Gitter. Meist lässt er sich dann durch eine Linse besänftigen, manchaml aber auch nur für kurze Zeit. Dan läuft er wieder am Napf vorbei und sieht wohl, das heute kein Frischkäse im angebot ist und schwupps hängt er wieder am Gitter. Naja, so sind unsere Kleinen halt! Gruß Verena
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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo, ihr glaubt es nicht, aber es wird besser! Mit wem nun genau, ist nicht so ganz eindeutig festzustellen, aber Tatsache ist, dass Anton bedeutend weniger nagt. Zwei Abende sogar überhaupt nicht! (Ich dachte schon er wäre krank.) Unser abendliches Ritual verläuft jetzt folgendermaßen: Ich besuche ihn jetzt früher als sonst. Meist ist er dann noch in seinem Häuschen und ich streue ich ihm schon mal seine Tagesportion Futter in den Käfig. Wenn er dann raus kommt, fängt er an zu suchen, stellt sich schon mal in Positur und - sucht weiter oder nagt. Wenn er nagt, werden die schönen Erbsen und Linsen wieder weggestellt und ich setze mich an meinen Schreibtisch 1 Meter von ihm entfernt und bringe es wirklich und wahrhaftig fertig, sitzen zu bleiben, als ob nichts wäre. Bei soviel Hartherzigkeit vergisst Anton spätestens nach 10 Minuten weiterzunagen und setzt sich erst mal auf die Hinterbeine und denkt nach. Nach 3 - 5 Minuten völliger Ruhe sehe ich mal nach wo er ist. Meistens hat er dann im Hinterhalt gelauert, kommt angesaust und wird überschwänglich begrüßt. Ich bin nämlich nicht nur hartherzig sondern auch verlogen! Dann greife ich zu den Erbsen und Linsen und stecke sie ihm zu. Und er wartet ab und nagt nicht mehr! Falls er doch mal einen Rückfall erleidet, blättern wir ein Kapitel zurück und fangen noch mal an. Ich setze mich an den Schreibtisch usw. Tatsache ist, dass es mit dem Gitternagen bedeutend besser geworden ist. Ich stelle auch hin und wieder fest, dass er eigentlich am Gitter knabbern wollte, wenn ich den Käfigdeckel öffne und ihm etwas zustecke. Er sitzt dann genau davor und schielt schon mal in die Richtung, lässt es aber dann doch bleiben. Dass sieht sehr lustig aus! Der Knackpunkt scheint also wirklich meine Reaktion auf sein Nagen gewesen zu sein. Dass ich immer schnell hingerannt bin und ihm Futter hingehalten habe, um ihn zur Ruhe zu bringen. Wir werden mal so weitermachen und ich hoffe sehr, eines Tages keinen Gitternager mehr zu haben. Gruß Annette
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Rosa
Registriert: 26.07.2004
Beiträge: 428
Hallo Annette, ich gestehe ... bei uns hat Hella die Hosen an ,-). Sie nagt ... ich springe *lach*. Früher war es eine echte Plage, und ich habe ähnliche Experimente wie du angestellt. Heute bedaure ich manchmal fast, dass sie so ruhig geworden ist und freue mich regelrecht, wenn Hella mal wieder "Diktateuse" spielt ,-). Sie hat auch immer nur gezielt für Aufmerksamkeit und Futter genagt oder wenn sie ganz ganz aufgeregt war. Die Ecke ist immer noch mit Papprollen verkleidet, denn die gelegentlichen Nageattacken dienen natürlich auch der Zahnabnutzung (durch Pappe zerfetzen). Gitter nagen heißt dann: "Los - Papprolle erneuern!" Wenn sie direkt neben der Papprolle am Gitter nagt, heißt es: " Los Körner verstreuen" oder ganz selten:"Hol mich rauuuus!" Wahrscheinlich hab ich das total verbockt, denn als sie ganz klein war, hab ich sie beim Nagen immer auf meiner Hand sitzen lassen, weil sie an die Papprolle noch nicht dran kam -->; Rosa = Erziehungschaotin *g* Lg Rosa
Zuletzt bearbeitet Rosa, 06.03.2006 17:27
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nerina
Registriert: 06.01.2006
Beiträge: 165
Hallo :-))))))))))))ich lese eure Hamsterstories wirklich immer total gerne. Das muntert mich sogar auf wenn ich richtig schlechte laune habe ,-)!Hoffentlich wird skiny nicht später mal so eine "Diktateuse" *g*! lg Katrin
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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo, ich habe einen Zufallserfolg zu vermelden! als ich letzte Woche an meinem Schreibtisch neben Antons käfig saß, fiel mir auf, dass ich schon lange keine Gitterserenade mehr gehört hatte. In letzter Zeit hatte es sich mehrmals so ergeben, dass Anton so spät aus seinem Haus kam, dass ich das Körnerfutter in seiner Abwesenheit im Käfig verteilt habe. Dann kam es ein paar Tage später vor, dass ich in seinen Käfig sah und Anton schon eifrig seiner Sammelleidenschaft frönte. Wenn er also wach wird und aus seinem Versteck direkt ins Schlaraffenland kommt, fängt er nicht an zu nagen. Ich habe ihn auch schon mehrmals am Gitter stehen sehen. Er hat einfach nur mal geguckt, was los ist, aber nicht ein einziges Mal auf sich aufmerksam gemacht. Das ist nun schon eine ganz Weile so und ich hoffe, dass er nicht wieder anfängt, auf meinem Nerven zu klimpern. Begünstigt wird das Ganze natürlich durch die Tatsache, dass Gustav im Käfig gegenüber als Konkurrent ausscheidet. Deshalb bin ich jetzt sehr zuversichtlich, dass das Gitternagen jetzt endgültig vorbei ist. Gruß Annette
Zuletzt bearbeitet annette_kogelheide, 29.05.2006 16:37
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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo zusammen, Antons Anti-Gitternage-Programm scheint beendet zu sein. Es wurde ein Ergebnis erzielt, mit dem wir beide ganz gut leben können. Sozusagen ein Vergleich. Im Alter von 26 1/2 Monaten sind auch keine weiteren Fortschritte mehr zu erwarten. Das Futter wird im Käfig verteilt, solange er noch schläft bzw. in seiner Unterwelt anderweitig beschäftigt ist. Irgendwann im Laufe des Abends, egal ob er schon gesammelt hat oder nicht, richtet er sich an einer bestimmten Stelle des Käfigs auf, legt den Kopf zur Seite und fängt an zu nagen, mit zugekniffenen Augen und heftig trampelnd. Um dieses Verhalten auszulösen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: 1. ich muss im Raum sein (er muss mich sehen), 2. er hat das Gefühl, nicht beachtet zu werden. Dann fange ich an, meine Nervenruhe zu erkaufen. Als erstes werden zwei Sonnenblumenkerne gereicht, danach wird aus dem Futter das ausprobiert, was er gerne frisst. Die Schwierigkeit ist die, genau zu wissen, was er jetzt in dieser Sekunde haben möchte. D.h. wenn er in dieser Sekunde keine Linse (ansonsten heißgeliebt) haben möchte sondern eine Erbsenflocke, nimmt er die gereichte Linse und alles andere nicht und wartet weiter bis der blöde Mensch endlich das Richtige reicht. Wenn ich dabei zu langsam bin, nagt er zwischendurch noch mal nach. So geht das eine ganze Weile. Die Backen füllen sich immer mehr und sind glücklicherweise irgendwann auch mal voll. Dann düst Anton los und verstaut seine Einkäufe in den verschiedenen Verstecken. Irgendwann ist er wieder da - ich sitze vielleicht inzwischen wieder an meinem Schreibtisch - und guckt wieder durchs Gitter. Und dann? Nein, er nagt nicht wieder! Er guckt und wenn sich nichts rührt, sucht er sich ausgestreute Körner, läuft im Rad, buddelt, aber ich darf dann für den Rest des Abends ungestört am Schreibtisch sitzen. Dürfte, wenn ich es fertig bringen würde, Antönnchen nicht zu beobachten, wie er seinen Käfig unsicher macht. Erreicht haben wir also beide etwas und sind zufrieden. Wenn er mich tagsüber erwischt, fängt er auch schon mal an zu nagen, um Futter abzustauben. Wenn ich mich darauf einließe, dann liefe das auch in voller Länge so ab. Dann gibt es allerdings nur sehr wenig. Wenn er weiternagt, gehe ich aus dem Zimmer. Mit Sicherheit hört er dann auf und zwar nicht irgendwann sondern spätestens nach einer halben Minute. Ich kann die Nagestelle von verschiedenen Stellen im Treppenhaus aus sehen. Er nagt nur an dieser einen Stelle und es ist ein Ritual. Ich würde also sagen, dass Anton nicht genagt hat, weil es im Käfig an Beschäfigung gefehlt hat. Ich habe den Eindruck, dass er das Gitter als schöne Beschäftigungsmöglichkeit erst bei uns entdeckt hat und vermute, dass sein Leben in den ersten 6 Wochen in einem Glasbehälter stattgefunden hat. Und zu erziehen im Sinne von abzurichten sind die Kleinen nicht, denn dann hätte es mir gelingen müssen, ihn von dieser Masche wieder abzubringen. Aber doch immerhin so lernfähig, dass man mit ihnen einen Kompromiss aushandeln kann. Eine verblüffende Beobachtung habe ich vor ein paar Wochen gemacht. Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, dass die kleinen Pelzkugeln zu Täuschungsmanövern fähig sind. Da hatte ich mich aber wieder mal geirrt. Nach der abendlichen Gitterattacke suchte ich nach dem passenden nächsten Häppchen, es dauerte zu lange als dass Anton einfach untätig hätte zusehen können und schon lag der Kopf wieder schräg und die senkrechte Gitterstrebe wurde in die Zahnlücken geschoben. Das konnte ich aus den Augenwinkeln sehen. Als ich dann mit meinem Futterbröckchen soweit war und es ihm hinhielt, fiel mir auf, dass Anton gar nicht nagte sondern ganz still da stand und mich listig anblinzelte. Als ob er sagen wollte :"Muss ich denn nun nagen oder schaffst du es auch so?" Ich war platt. Gruß Annette
Zuletzt bearbeitet annette_kogelheide, 04.02.2007 12:38
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Rana
Registriert: 27.01.2004
Beiträge: 3226
Hallo Annette, darf ich Dir mein gitternagendes Exemplar Hamster auch gleich vorbei bringen? Es wäre ja zu schön, wenn ich meine Ruhe so erkaufen könnte, wie Du es beschreibst. Bei uns hilft leider nur Auslauf, Auslauf und nochmal Auslauf. Der arme Hamster hat aber einen viiiiel zu kleinen Käfig, ein viiiiiel zu kleines Rad und zwei Stunden Auslauf pro Abend sind deutlich zu wenig. Armes Tier... da muß man ja Gitter nagen *augenroll* Kurz gesagt: Ich stimme Dir zu. Das ist häufig ein Zeichen von Langeweile, aber längst nicht immer. Oft wissen die Hammies ganz genau, wie sie uns Menschen "erziehen" können und setzen Gitternagen gezielt ein. LG, Rana
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annette_kogelheide
Registriert: 12.11.2002
Beiträge: 2926
Hallo Rana, ich bin mir bewusst, dass jeder Hamster ein Einzelfall ist. Meine Absicht war auch nicht, zu sagen : So müsst ihr das auch machen, sondern es sollte eher ein Versuchsprotokoll zu meinen ganzen Verrenkungen sein, die sich ja lange genug hingezogen haben. Ich bin sehr froh, dass wir so weit gekommen sind, und ich bin im Grunde auch froh, dass es für mich kein Sieg auf der ganzen Linie war! Irgendwie passt das nicht zum Charakter der Kleinen, sich derart verbiegen zu lassen. Aber den Kompromiss, bei dem beide Seiten etwas erreicht haben und - zumindest ich - auch eingestehen müssen, dass es eine Grenze gibt, finde ich sehr in Ordnung! Gruß Annette

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