Hallo an euch alle! An dieser Stelle möchte ich mal versuchen, ein bisschen zu vermitteln. Dazu sage ich zuerst einfach mal, wie ich das mit meinen Hamstern und auch anderen Tieren halte. Meine Hamster, derzeit zwei, wohnen zusammen in einem Zimmer, in dem sich im allgemeinen niemand außer mir aufhält. Wenn sie besetzt sind, stehen da auch die Terrarien mit meinen Krabbeltieren. Tagsüber ist derzeit im Normalfall außer mir nicht mal jemand zu Hause. Der alte und zweifach verwitwete Kanarienhahn braucht etwas Gesellschaft und lebt in einer Voliere im Wohnzimmer, damit er die Hamster nicht stört. Und bei der Wahl der Insekten etc. habe ich darauf geachtet, dass es keine sind, die z.B. hochfrequente Geräusche aussenden, die wohl die Hamster, nicht aber die Menschen hören könnten. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, unter welchen Bedingungen man derart verschiedenartige Tiere halten kann und bin zu dem Schluss gekommen, dass man das so handhaben kann und jetzt keiner den anderen stört. Meine eigene Tochter ist inzwischen erwachsen, als sie klein war, gab es bei uns noch keine Hamster. Aber ich fand es noch nie in Ordnung, dass Kinder, familieneigene oder fremde, sich alleine und ungestört mit meinen bzw. unseren Tieren "beschäftigen" dürfen. Was ja schon mal bedeutete, z.B. in Vogelkäfigen herumzustochern, um die armen Insassen zu Reaktionen zu bewegen. In Zooläden mache ich einen großen Bogen um Kaninchen, Meerschweinchen etc. , die von schreienden Kindern und meist nicht weniger lauten Erwachsenen umlagert werden. Wenn ich das mitkriege, ist mein inneres Gleichgewicht für längere Zeit gestört. Und jetzt kommt das Aber! Ich bin alt genug, um meine Tiere in meinem Haus und gegenüber meiner Familie und dem Rest der Welt mit Zähnen und Klauen zu verteidigen, wenn es sein muss. Ich kann dafür sorgen, dass keiner in ihre Nähe kommt, dem ich nicht zutraue, dass er sie rücksichtsvoll behandelt oder völlig in Frieden lässt. Und wenn es an Einsicht fehlt und meine Reaktionen als übertrieben empfunden werden, dann bleibt es trotzdem bei diesen Übertreibungen, wenn ich sie nach wie vor für richtig halte. Es gibt aber auch andere Konstellationen. Als Jugendlicher beispielsweise, der in einer Familie mit Geschwistern und Eltern lebt, ein Tier nicht rund um die Uhr bewachen kann und sich darauf verlassen muss, dass es auch in seiner Abwesenheit rücksichtsvoll behandelt wird, kann man bei noch so guten Vorsätzen nicht in letzter Konsequenz dafür sorgen, dass es immer und von allen Mitgliedern der Gemeinschaft Familie genau so gehandhabt wird. Wenn dann etwas passiert, ist es für den Betroffenen noch schlimmer als für jemanden, der wirklich jede Einwirkung von außen von einem Tier abgewendet hat. Ich könnte mir vorstellen, dass man sich dann sehr klein und ohnmächtig vorkommt. Das dürfte die Trauer noch vergrößern. In meinem Fall könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass ich nicht nur mit Trauer reagiert hätte, wenn sich in meiner Abwesenheit etwas ereignet hätte, was ich nicht für richtig gehalten hätte, vielleicht selbst schon mehrfach kritisiert hätte. Aber hätte es etwas genützt oder rückgängig gemacht? Wahrscheinlich nicht. Es bleibt in solch einem Fall nur die Hoffnung auf einen Lerneffekt bei allen Beteiligten. Um dann noch mal auf das Thema zurückzukommen. Kritik ist notwendig und erwünscht, weil sie hinterfragt und evtl. zu neuen Ergebnissen führt. Und ein Forum lebt nun mal von Auseinandersetzungen. Wenn immer nur bestätigt wird, gibt es keinen Fortschritt. Ich finde nur, dass auch die Menschen hinter den Hamstern zu ihrem Recht kommen müssen. Niemand macht alles richtig. Ich rege mich schon mal über Andere auf, Andere regen sich über mich auf, das ist völlig in Ordnung, nicht zu vermeiden und sogar gewollt. Man sollte nur auch die Menschen, denen man ja nicht real gegenübersteht, im "Blick" behalten. Ich habe hier nur versucht, meine Gedanken über Auseinandersetzungen darzulegen und keine Stellung zu beziehen. Ich hoffe sehr, dass das auch so ankommt. Polarisieren möchte ich nämlich ganz bestimmt nicht. Gruß Annette