Hallo Wali, ich finde dieses "Das ist eben so!" auch unbefriedigend, immer und überall, nicht nur im Zusammenhang mit Hamsterverhalten : )). Es ist zwar gut, wenn man sich auch mal mit Tatsachen abfinden kann, die nicht zu ändern sind, aber die Frage ist auch, ob sie tatsächlich nicht zu ändern wären, wenn man es wenigstens mal versuchen würde. Ich nehme in der Tat an, dass Hamster im allgemeinen zu klein und zu unbedeutend sind, um ihr Verhalten und ihre Fähigkeiten mit Profit (!) zu ergründen. Forschung kostet immer Geld, das dann irgendwo auch wieder als Gewinn verbucht werden soll. So kann man sich beispielsweise die Neigung der Campbells zu Diabetes zunutze machen für medizinische Forschung. Sonst fällt mir nichts ein. Aber was ist damit zu Verdienen, wenn man weiß, warum ein Hamster sich so oder so verhält? Die Goldhamsterforschung im Freiland und Beobachtung von Feldhamstern hat ja einen anderen Hintergrund, nämlich die Arterhaltung der Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Ein Hund z.B. muss in gewissen Grenzen "funktionieren". Er darf z.B. keinen Menschen anfallen. Wenn man ihm das nicht abgewöhnen kann, bleibt nur noch ein riesiges Grundstück mit einem hohen Zaun, das die wenigsten Besitzer ihm bieten können. Außerdem ist er von seinem Menschen sehr abhängig und arrangiert sich mit ihm, weil er eben ein Rudeltier ist. Der Mensch ist auch ein Rudeltier und so sind beide zusammen den Gesetzen des Marktes recht gut zu unterwerfen. Im Extremfall lässt sich ein Hundebesitzer finanziell gut ausnehmen. Es fängt schon bei der Hunde- und Kampfhundesteuer an, bei gutem und weniger gutem Futter, Spielzeug, Einrichtung, Bekleidung etc. Und wenn sich das Tier nicht richtig verhält, gibt es auch ggf. noch Nachhilfe gegen Bezahlung. Es gibt da einen riesigen Markt. Das sage ich jetzt mal so überspitzt. Ich weiß, dass man das nicht verallgemeinern darf, dass es überall vernünftige und unvernünftige Menschen gibt usw. Deshalb: ich möchte niemanden beleidigen sondern nur darauf hinweisen, dass man ausgenutzt werden kann, ohne sich dessen bewusst zu sein. Davor ist niemand sicher. So, und nun die Hamster. Er wird im Durchschnitt zwei Jahre alt, ist nachtaktiv und Einzelgänger. Wenn er mal beißt, stirbt davon niemand. Im schlimmsten Fall beschäftigt sich dann niemand mehr mit ihm. Natürlich ist auch hier mit Futter und Käfigen Geld zu verdienen, aber zusammen mit den anderen Kleintieren wie Kaninchen, Meerschweinchen, Desus, Mäusen etc. dürften er nicht die Umsatzzahlen erreichen wie z.B. bei den Hunden. ich werde mal beobachten, wie die Prospekte von Tierbedarfsläden gestaltet sind. Wäre ja mal sehr interessant. Meine ganz private Meinung zum Hamsterverhalten ist die, dass es durchaus zu beeinflussen ist. Auch Hamster sind lernfähig. Aber weil sie Einzelgänger sind, wird es mit ihnen schwierig. Wenn sie alleine leben, haben sie ja keinen Vorteil davon, wenn sie unerwünschtes Verhalten abstellen. Deshalb gehen die Korrekturversuche lange ins Leere. Vor einigen Jahren habe ich über viele Monate versucht, meinem Anton das Gitterklimpern abzugewöhnen. Es ging überaus langsam und ich habe mein Ziel auch nicht erreicht, aber wir haben uns irgendwie arrangiert. Genauso geht es z.B. mit den Futterbissen. Es dauert, aber irgendwie kapiert der Kleine, warum die leckeren Sonnenblumenkerne verschwinden, wenn er in die Finger zwickt. Und es gibt eine Menge Erfolge zu verzeichnen, wenn man als Mensch nicht zu unbescheiden ist und von der Veranlagung und Intelligenz des Hamsters her ans Werk geht. Aber wieviele Versuchstiere sind nötig für statistisch auswertbare Daten bei Einzelgängern? Es dauert im Vergleich zur Lebenszeit viel zu lange. Ich glaube, Hamsterverhalten ist untauglich für statistisch auswertbare Erfolge. Also viieeel zu teuer und langwierig. Und dann sind Hamster noch relativ billig usw. usw. Also kommt nichts zurück. Man kann meiner Meinung nach nur die kleinen Erfolge z.B. in den Hamsterforen als Ansporn nehmen und seine eigenen Erfolge mitteilen. Wenn jeder das tun würde und es der ganzen Gemeinde mitteilen, kämen wir vielleicht auch eines Tages zu verwertbaren Hilfestellungen. Gruß Annette