Hallo! Das hört sich ja richtig verzweifelt an! Und du hast überhaupt keinen Grund dazu. Du bist gewiss nicht unfähig, sondern Du wolltest alles richtig machen, aber der Hamster sieht das leider nicht so : ). Ich vermute auch, dass es dem Kleinen bei deiner Bekannten nicht gut gefallen hat und er jetzt sehr vorsichtig geworden ist. Das solltest du dir in der ersten Zeit immer vor Auge halten. Bei allem, was du an ihm siehst und was du tust. Wenn er jetzt umgezogen ist, ändert sich noch mal so allerlei. Das kommt zu den unguten Gefühlen hinzu. Du riechst anders, sein Platz auch, es gibt andere Geräusche usw. Die allererste Maßnahme wäre absolute Ruhe. Kein Auslauf, keine Zähmungsversuche, kein Herausnehmen aus dem Käfig, nur vielleicht mal ein Leckerli von außen am Käfig und leises Sprechen mit ihm. In seiner Umgebung sollte er allerdings bleiben, wenn die für einen Hamsterkäfig geeeignet ist, damit er sich an alles gewöhnt. Nur eben in seinem Tempo und wie er es will. Diese Eingewöhnungszeit, die dem Hamster ein Gefühl von Sicherheit in seinem neuen Revier vermitteln muss, ist je nach Tier unterschiedlich lang und reicht von einigen Wochen bis zu einigen Monaten. Aber die Geduld dafür aufzubringen, lohnt sich immer. So, nun zu den konkreten Problemen. Für den Anfang wäre eine Wasserschüssel zusätzlich zur Tränke gut. Die Meinungen gehen da auseinander. Man muss die Schüssel so aufstellen, dass sie nicht verdreckt und umgeworfen werden kann und der Käfig nicht nass wird. Vielleicht kommt er irgendwann auf den Trichter, wie die Tränke zu bedienen ist. Jedenfalls braucht er Wasser und Frischfutter, vor allem bei diesem Wetter! Eine halbe Gurkenscheibe und ein Ministückchen Apfel darf es sicher sein. Ich bin mit Frischfutter auch zurückhaltend, habe aber Zwerghamster. Ein ausreichend großer Käfig und ein Laufrad, in dem ein Hamster mit geradem Rücken ausgestreckt laufen kann, sind ein Muss in der artgerechten Haltung. Das bedeutet eine Mindestgrundfläche im Käfig von 100 x 40 cm, besser größer, und ein Laufraddurchmesser von mindestens 25 cm. Einen Anbau an einen zu kleinen Käfig würde ich als Provisorium aus finanziellen Gründen ansehen. Besser wäre gleich ein großer Käfig mit sehr hoher Bodenschale. Da hinein kommt eine dicke Streuschicht, mindestens 10 - 15 cm, und ein Häuschen mit 15-20 cm Kantenlänge. Die Hamsterhäuschen im Zooladen sind meist nur für Zwerghamster. Fürs erste reicht ein unbedruckter Pappkarton ohne Klammern und viel unbedrucktes Klopapier als Nistmaterial. Hamster sehen sehr schlecht und können keine Höhen abschätzen. Müssen die wildenArtgenossen auch nicht können. Deshalb springen sie schon mal in die Tiefe, wenn es nicht mehr weitergeht, vor allem, wenn sie Angst haben. Deshalb sollte man vor allem neue Hamster nicht auf der Hand transportieren sondern sie z.B in eine Schüssel laufen lassen. Sicherer ist das auch für gut eingewöhnte. Saubermachen muss man einen Hamsterkäfig in der empfohlenen Mindestgröße höchstes alle 4 Wochen. Wenn der Kleine eine Sandschale mit Chinchillasand oder rundkörnigem ausgesiebtem Vogelsand (ohne Muschelstückchen) von ca. 20 cm als Klo (und Sandbad : ) ) bekommt, kannst du diesen Sand alle zwei bis drei Tage wechseln und der Rest des Käfigs bleibt normalerweise sauber. Für den Anfang würde ich mal ein Auge bzw. die Nase zudrücken, auch wenn es schwerfällt, und nicht zu bald säubern. Der Nachteil kurzer Säuberungsintervalle ist nämlich neben der großen Aufregung, dass der Hamster mehr markiert, weil er seinen Eigengeruch braucht, um sich heimisch zu fühlen. Nun habe ich dir glaube ich alles erklärt. Wenn du noch Fragen hast, kannst du die gerne stellen. Ich wünsche dir und dem Kleinen jetzt ein etwas entspannteres Mineinander. Gruß Annette