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Grundstücksgeschäft in großem Maßstab - Auch die Hamster haben etwas davon

BEDDINGEN. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Salzgitter (Wis) will am Güterverkehrszentrum (GVZ) in Beddingen ein Logistikunternehmen ansiedeln. Ein Grundstücksdeal in großem Maßstab soll dies möglich machen – und auch Hamster werden davon profitieren.

Denn zwischen Autobahn 39, Cargill und Rüdekenstraße benötige das Logistikunternehmen ein Grundstück, um dort einen Gleisanschluss zu verlegen, heißt es in einem nichtöffentlichen Beschlussvorschlag der Stadt für den Rat, der der SZ vorliegt. "Die Ansiedlung der Firma ist zu 50 Prozent sicher", sagt Wis-Chef Michael Jakubke auf Nachfrage.

Ihren Namen will er allerdings nicht nennen, nur so viel: Das Unternehmen vertreibt in ganz Norddeutschland Mineralwasser. Das würde auf dem Zug in Salzgitter ankommen und dann per Lkw bis nach Frankfurt/Oder transportiert werden. Startschuss sollte eigentlich der 1. Januar 2007 sein. Dieser Termin, so Jakubke, sei aber nicht mehr zu halten.

Auch die Hamster haben etwas davon
Um das benötigte Grundstück herum gehört der Stadt bereits alles. Um nun an die gut 13,4 Hektar große Fläche in der Mitte zu kommen, hat die Wis ein großes Rad in Bewegung gesetzt. Die Besitzerin – eine Landwirtin aus dem Landkreis Wolfenbüttel – bekommt pro Quadratmeter 15,30 Euro. Gleichzeitig kauft sie von der Stadt drei Grundstücke in Bleckenstedt und Hallendorf – insgesamt fast 52 Hektar. Weil sie dafür aber nur 2,62 Euro je Quadratmeter bezahlen muss, macht sie bei dem Geschäft einen saftigen Gewinn: 702 028 Euro.

Skurrile Nebenbedingung für diesen Deal: Die Landwirtin verpachtet an die Stadt in Bleckenstedt eine 13 Hektar große Fläche aus ihrem 51-Hektar-Paket zu "handelsüblichen Konditionen". Dorthin sollen Hamster aus dem Industriegebiet Beddingen umgesiedelt werden – "wobei mögliche Wirtschaftsausfälle durch die erschwerte hamstergerechte Bewirtschaftung auszugleichen sind".

Jetzt kommt noch ein dritter Preis ins Spiel: Wer bis zum Jahresende ein Grundstück im Industriegebiet Beddingen kauft, bekommt es für 5 Euro pro Quadratmeter, danach werden 10 Euro fällig – voll erschlossen, versteht sich. Allerdings will die Wis die Vermarktung der Flächen nicht selbst übernehmen. Stattdessen soll eine Vereinbarung mit der Osnabrücker Firma Hochtief Projektentwicklung geschlossen werden.

"Hochtief hat die nötigen Kontakte zu Industriekunden und Speditionen", sagt Jakubke als Begründung, "denn wir wollen den Bereich südlich der A 39 komplett als Logistikstandort erschließen." Der Projektentwickler bekommt laut der Vereinbarung mit der Wis den "ersten Zugriff" auf die Flächen, um sie zu verkaufen oder zu vermieten.

Hochtief, so Jakubke, könne die Flächen dann natürlich für mehr als die 5 Euro, die die Stadt dafür bekommt, weiterverkaufen. Der Wis-Chef geht von 7 bis 8 Euro je Quadratmeter aus.

Unmut unter den Ratspolitikern
Bei einigen Ratspolitikern hat das bereits für Unmut gesorgt: Sie fragen sich, warum die Wis die Grundstücke nicht selbst teurer verkauft und die Mehrerlöse in die eigene Tasche steckt. Immerhin war der SPD-Ratsherr und Bürgermeister Wolfgang Fisch unter Protesten der anderen Ratsfraktionen vor zwei Jahren eigens zur Vermarktung der GVZ-Gewerbeflächen eingestellt worden. Vor einem Jahr hatte Fisch die Stelle "aus persönlichen Gründen" allerdings wieder aufgegeben.

Michael Jakubke bleibt dabei: "Um hier ein Logistikunternehmen ansiedeln zu können", sagt er, "muss man bei den Speditionen in Deutschland bekannt sein – und das ist Hochtief."

newsclick.de - Meldung vom 27.7.2006

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